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«Eine Reise durch die Walliser Sagenwelt»
Vom Val d'Anniviers ins Binntal, über den Simplon zu den Letschini, gespickt mit Zermatter Sagen

präsentiert von Andreas Weissen


Kulinarischer Erzählabend oberhalb Zermatt


Wo: Restaurant Zum See, oberhalb Zermatt - Achtung, bitte rechnen Sie genügend Zeit ein für den Fussmarsch zum Weiler Zum See, ca. 45 Min.
Eine Taschenlampe für den Rückmarsch wird empfohlen.
Bei guter Witterung findet der Erzählabend auf der Terrasse statt, bei schlechtem im Restaurant.

 

Ticketvorverkauf ab 13. August 2018 bei:

  • Zermatt Tourismus
  • Raiffeisenbank Mischabel Matterhorn, Zermatt
  • Gemeindebibliothek Zermatt


Abendkasse ab 19 Uhr im Restaurant Zum See, Zermatt

Eintrittspreis: CHF 25.-* (Studenten: CHF 20.-*), CHF 19.-* Raiffeisenbank-Mitglieder, NEU CHF 15.-* für unsere Vereinsmitglieder
*inkl. einem kulinarischen Leckerbissen in der Pause



Der Mensch ist ein «homo narrans»: Das Erzählen und Hören von Erlebnissen und Geschichten gehört zu den grundlegendsten Bedürfnissen. Bevor das «Elektrische» und mit ihm Radio und Fernsehen die Wohnstuben eroberten, war der «Abusitz» im Oberwallis der beliebteste Zeitvertreib. Am Feierabend traf man sich in geselliger Runde. Im Verlaufe des Abends wurden dann oft «Bozugschichte» (Geistergeschichten) erzählt, die an manchen Orten im Oberwallis auch «Zellute» (Erzählungen) oder «Lugine» (Lügen) heissen.
Die Sagen berichten von sonderbaren Ereignissen, die für wahr gehalten werden (können). Dabei wird die Ebene der alltäglichen Erfahrungen verlassen. Dadurch kann Angst und Lust zugleich erzeugt werden. Und da die Sagen meistens konkrete Menschen und Schauplätze nennen, wird die Angstlust noch grösser.
Seit jeher wollten ErzählerInnen in erster Linie unterhalten, die Zuhörerschaft aus dem Alltag entführen, in ein Bad unterschiedlichster Gefühle stürzen. Viele Walliser Sagen dienen zusätzlich als «Volkskatechismus», als Vehikel, um strenge ethische Vorstellungen zu transportieren: Unrecht muss gesühnt werden. Schliesslich können Sagen aber auch durchaus emanzipatorisch wirken, zeigen sie doch, wie unheimliche Mächte in Schach gehalten oder gar der Teufel überlistet werden kann. Mit der richtigen Redewendung kontrolliert der Lebende die Begegnung mit dem Toten: «Ds erscht und ds letscht Wort isch miis.»


Andreas Weissen,
1957 in Brig geboren, wo er heute noch lebt, baute von 2009 bis 2013 die Geschäftstelle des Netzwerks Schweizer Pärke in Bern auf. Seit 2014 ist er selbständig tätig mit einem Projektbüro zu Natur, Kultur und Kommunikation. Andreas Weissen tritt regelmässig als Sagenerzähler auf und organisiert jeweils im November das Multimediafestival BergBuchBrig und über Weihnacht/Neujahr die Binner Kulturabende im kleinen Bergdorf Binn. Im Laufe der Jahre hat Andreas Weissen einen eigenen Erzählstil entwickelt, der leise und laute Töne originell mischt und den Klangreichtum des Walliser Dialekts voll zum Tragen bringt. Mit Kerze, Blockflöte und Stimme versteht er es virtuos, sein Publikum in vergangene Zeiten zu entführen. Dabei macht er nicht einfach auf Nostalgie, sondern stellt ab und zu und augenzwinkernd überraschende Bezüge zur heutigen Zeit her.

www.andreas-weissen.ch